Ein starkes Stück Fehn

Unser Mühlenstadion...

Viele internationale Top-Klubs haben legendäre Stadien, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Der FC Liverpool hat die Anfield Road, der FC Barcelona hat das Camp Nou und der FC Bayern München hat die Allianz Arena. Der SV Großefehn ist zwar nicht international bekannt, aber auch wir haben ein legendäres Stadion, das in ganz Ostfriesland bekannt ist – das Mühlenstadion!
Dass unser Stadion nicht einfach vom Himmel gefallen ist, ist allen klar. Die Entstehungsgeschichte unseres Schmuckstücks scheint aber vielen ziemlich unbekannt. Einer jedoch weiß ganz genau darüber Bescheid: unser Stadionsprecher und damaliger Bauherr des Mühlenstadions – Heinz Erich Buss. Begonnen hat alles mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga 1990. Der damalige Trainer, Emke Emken, setzte nicht nur sportlich neue Impulse, sondern engagierte sich auch neben dem Platz für unseren Verein. Eines Tages sagte er in einem Gespräch mit Heinz Erich: „Wir brauchen eine Tribüne!” Durch berufliche Kontakte konnte Emke die Stahlpfeiler beschaffen, die noch heute das Dach unseres Stadions tragen. Die ersten sieben Jahre haben diese Stahlpfeiler jedoch gar nichts getragen, stattdessen lagen sie in einer Ecke auf dem Sportplatz und wuchsen im Boden fest. Emke war mittlerweile nicht mehr Trainer in Großefehn und das Mammutprojekt drohte zu scheitern.
Doch dann kam es in einem Gespräch zwischen Heinz Erich und seinem Bruder Helwig zu einem Moment, in dem es hieß – jetzt oder nie. Heinz Erich nahm das Ruder in die Hand und da der Bau einer Tribüne viel Verantwortung mit sich trägt, wurde am 4. November 1993 der Verein zur Förderung des Fußballs in Großefehn (VFF) gegründet. Libbi Schilling, Peter Woltzen, Wilfried Brands, Uwe Heyen und Heinz Erich Buss waren die Gründungsmitglieder. Weitere vier Jahre strichen ins Land, bis am 26.Juni 1997 die Tribüne eingemessen und der erste Spatenstich gesetzt wurde. Ein Kredit über 25.000 DM und viel ehrenamtliche Hilfe waren notwendig, um das Projekt in den folgenden sechs Monaten umzusetzen. Erwähnenswert ist, dass der Kredit bereits 2002 vollkommen abbezahlt wurde. Bis zur Fertigstellung am 1. November 1997, das Datum ist vorne links in den Beton geschrieben, war Heinz Erich fast jeden Tag vor Ort, hat Buch geführt und die Arbeitseinsätze koordiniert. „Es gab sehr viele Helfer, die uns bei dem Bau unterstützt haben. Jedoch gab es eine feste Truppe von 17 Helfern, die fast immer dabei waren”, berichtet der Bauherr. Jeden Freitag und Samstag wurde von 7 bis 17 Uhr gearbeitet, aber eigentlich war fast jeden Tag jemand auf dem Sportplatz im Einsatz. Die Pausen wurden natürlich eingehalten und „trocken” war es sowieso nie auf der Baustelle. Der 11 Ührtje gehört einfach dazu und auch für gutes Essen und genügend Bier in den Mittagspausen wurde von Libbi und Gerd Kehler gesorgt. Trotz alledem war die Arbeit sehr hart und laut Heinz Erich „richtige Knüppelei’’. Mit einem Augenzwinkern sagt er, dass man dafür heutzutage keine Leute mehr finden würde. Trotzdem war es eine sensationelle Zeit und Heinz Erich bereut keine Sekunde, die er mit dem Bau unseres Mühlenstadions verbracht hat. Noch heute koordiniert er Arbeitseinsätze mit den ehemaligen Helfern rund um das Mühlenstadion in Großefehn.
Eine Einweihung der Tribüne gab es nicht, weil die Inbetriebnahme ein schleichender Prozess war und ab dem 1. November 1997 als Stehtribüne genutzt wurde. Erst am 14. März 2003 wurden die heutigen Sitze – ein Geschenk des SV Werder nach Renovierung des Bremer Weserstadions – im Mühlenstadion eingebaut. 2006 wurde dann das charakteristische Mühlen-Gemälde an der Rückwand der Tribüne von dem Künstler Ivan Guzul über mehrere Monate per Handarbeit gemalt. Es spiegelt die Entwicklung der Mühlen-Gemeinde Großefehn wieder und ist ein wichtiges Teil des Mühlenstadions. Der Name ist jedoch schon auf die erste Saison mit Tribüne zurückzuführen. Heinz Erich moderierte ein Spiel aus seiner neuen Sprecherkabine und verabschiedete die Fans am Ende des Spiels aus dem „Mühlenstadion“. „Es gab keinen Namen und es war auch nicht geplant. Der Name kam mir einfach in den Kopf geschossen“, erklärt Heinz Erich. Die Zeitung griff es sofort auf und somit war das Mühlenstadion am Montag darauf in aller Munde. Seitdem werden alle Heimspiele des SVG zelebriert und nicht umsonst ist unsere 1. Herren seit Jahren eine Macht zu Hause! So waren wir auch in der abgebrochenen Saison in Heimspielen wieder ungeschlagen.
Oder wie unser Torjäger Hauke Specht sagt: „Mühlenstadion ist immer geil!“
Folgende Personen gehörten beim Bau der Tribüne zur Truppe um Heinz Erich: Theodor Buss, Emil Ahrends, Gerd ,,Nowi’’ Schoon, Siegfried Köster, Helwig Buss, Hermann Harms, Heinz, Rittner, Richard Wulf, Arnold Beekmann, Manfred Bassler, Johann Ahrends, Achim Osterbuhr, Herbert Willms, Meinhard Bartkowski, Wilfried Sandersfeld, Gerhard Bohlen & Bertus

Ein starkes Stück

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